Fußballkönig

Wer spielt Fußball abends und bei Wind?
Es ist Karl-Heinz mit Freunden geschwind.
Er hält den Ball selbst am Fuß mit Charme,
er dribbelt sicher, den Ball hält er warm.

„Mein Klaus, was birgst du so bang dein Gesicht?“
„Siehst, Jochen Oe., du unsere Abwehrkette nicht,
die Fischers, der Gernot und Peter mit Gekeif‘?“
„Friedrich, gib ab, das Tor ist längst reif!“

Du lieber Diethelm, komm spiel‘ mit mir!
Gar schöne, genaue Pässe geb‘ ich dir;
manch einer spielt schon wie im Stand,
Jochen und Rainer dafür wie immer brillant.

„Harald und Matthias, und höret ihr nicht,
was unser Joe mir leise verspricht!?“
„Sei ruhig, bleibe ruhig, Henning;
nutz‘ deine Schnelligkeit, geschwind.“

„Willst, feiner Sven, du mit mir gehen?
Hier in der Abwehr, da spielt es sich schön;
meine Eckis und Boris‘ in wehrhaften Reihn,
sie wiegen und tanzen jeden Stürmer ein.“

„Mein Karsten, mein Martin, und siehst du nicht dort
Franki und Richard vorm Tor am düstern Ort?“
„Manfred und Hartwig, ich seh‘ es genau,
ihr spielt immer noch wie früher, so schlau!“

„Ich liebe euch alle, mich reizt auch eure schöne Gestalt;
Fair wird gespielt, zum Fußball gehört auch ein bisschen Gewalt.“
„Alex und Till, jetzt greifen sie mich an!
Beim Fußball wird leider manch Leids getan!“

Keinem von uns graust es, wir spielen geschwind,
ob Sieg oder Niederlage, keiner entrinnt,
manch einer erreicht mit Mühe und Not –
die Dusche; und nun sitzen alle in einem Boot.

Besprochen wird jetzt jedes und alles, besonders das Tor;
in der Kneipe wird manchmal gesungen im Chor:
„Aber eins, aber eins, das ist gewiss,
vorm FC Stadtpark haben sie alle Schiss!!!“

frei nach Goethes Erlkönig von Heinz-Peter Wulff